Beziehungs “Check-up”: Diese Fragen solltest du dir stellen! 

Du möchtest an deiner Beziehung arbeiten? Lies hier, welche Fragen du dir stellen kannst! Außerdem: Ich gebe dir acht konkrete Anregungen, wie du ganz simpel Bewegung in deine Partnerschaft bringen kannst. 

Du fragst dich öfters, wie es um eure Beziehung eigentlich gerade steht? Es gibt vielleicht kein konkretes Problem, aber du denkst dir: da geht noch mehr! Du möchtest an deiner Beziehung arbeiten, weißt aber gar nicht so genau, wo genau der Schuh drückt. Dann bist du hier richtig! 

Vielleicht überfliegst du den Artikel einfach nur, das ist natürlich total okay. Richtig “in die Tiefe” gehen kannst du aber, wenn du dir ein bisschen Zeit nimmst und wirklich hin spürst: Pick dir einfach die Fragen heraus, die sich gerade stimmig anfühlen: Wenn du magst, such dir ein ruhiges Plätzchen, mach es dir gemütlich und schreib gerne die Antworten für dich auf- wohin führt dich die Gedankenreise? 

Du kannst die Fragen aber auch als Gesprächsimpuls nutzen: vielleicht kann die eine oder andere Frage eine  Anregung sein, mit deinem Partner, deiner Partnerin ins Gespräch zu kommen- eine Einladung, um euch über eure Beziehung auszutauschen.

Bestandsaufnahme: Was verbindet euch? Wie könnt ihr Gemeinsamkeiten stärken?

Im ersten Fragenteil geht es um alles, was euch verbindet und wie du ganz konkret diese Verbundenheit im Alltag stärken kannst.

  • Was macht eure Beziehung aus: Was verbindet euch? Sind es gemeinsame Hobbies, gemeinsame Werte oder ein gemeinsamer Freundeskreis…?
  • Welche konkreten Handlungen und Rituale drücken diese Verbindung aus?
  • Wie kommt eure Verbundenheit im Alltag zum Ausdruck?

Anregung Nr. 1: Welche einfachen, neuen Rituale könnt ihr in euren Alltag integrieren, um eure Verbundenheit auszudrücken?

Ein Beispiel: Ihr liebt es, zu reisen und die Leidenschaft für andere Kulturen verbindet euch, im Moment reichen aber weder Zeit noch Geld für eine Weltreise. Wie wäre es zum Beispiel, ein Ritual für eine “kulinarische Weltreise” zu entwickeln?  Ihr wechselt euch ab: Jeden Sonntag sucht einer von euch ein internationales Rezept heraus, das ihr dann gemeinsam kocht. Ihr kauft gemeinsam die Zutaten, sucht passende Musik für euer Essen etc. … der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Woher kommen deine Idealvorstellungen und wie sieht’s in der Realität aus?

Weiter geht’s mit Fragen und Anregungen:  

  • Woher kommt deine Idealvorstellung einer Beziehung?
  • Wer sind deine Vorbilder in puncto Beziehungsalltag?
  • Was genau gefällt dir an dieser Beziehung?
  • Gibt es vielleicht Vorbilder in deiner eigenen Geschichte (zum Beispiel deine Großmutter)?

Anregung Nr 2: Wo könntest du Gleichgesinnte finden, die ähnliche Themen wie du haben?

Wir alle haben Idealvorstellungen von romantischen Beziehungen. Meistens sind sie gesellschaftlich geprägt und ganz tief in uns verankert. Ich denke da zum Beispiel an die Disney-Filme mit Happy End und Märchenprinz…

Die Frage ist, ob manche dieser Idealvorstellungen dich möglicherweise daran hindern, der Realität ins Auge zu blicken. Klammerst du dich vielleicht an Ideale, die es im echten Leben gar nicht gibt? Ich lade dich ein, genau hinzuschauen: Was spielt sich genau vor deinen Augen ab?

Was kannst du von deinem Partner, deiner Partnerin lernen?

  • Was hast du durch deinen Partner, deine Partnerin gelernt?
  • Gibt es Eigenschaften, die dich  irritieren, die du insgeheim aber auch bewunderst?

Anregung Nr 3: Trau dich, deinem Partner/deiner Partnerin zu sagen, wofür du sie/ihn schätzt!

Ein Beispiel: Vielleicht nervt es dich unsäglich, dass dein Partner, deine Partnerin immer knapp bei Kasse ist und du dich deshalb um die Finanzen kümmern musst. Insgeheim bewunderst du aber auch die Fähigkeit, so locker mit Geld umzugehen und einfach in den Tag hinein zu leben- das hättest du auch gern so. 

Vielleicht könntest du das Thema als ersten Schritt benutzen, um über euren Beziehungsalltag ins Gespräch zu kommen? Also: anstatt Vorwürfe zu machen, könntest du dir eingestehen, dass du auch mehr Lockerheit in Bezug auf Geld hättest, dir das im Moment aber nicht möglich ist. 

Frage dich: Inwieweit weiß dein Partner, deine Partnerin, dass du mit dieser Eigenschaft haderst, sie aber auch wertschätzt? Könnte dieses Bewusstsein eine neue Dynamik in eure Diskussionen bringen? 

Wie gut kennst du deinen Partner, deine Partnerin?

  • Wie gut kennst du deine Partnerin, deinen Partner? 
  • Wie oft erlebst du sie/ihn in voller Kompetenz (zum Beispiel in der eigenen Sprache)?
  • Verstehst du die Sprache deines Partners, deiner Partnerin? 
  • Kennst du seine/ihre  „kulturellen Codes“?
  • Weißt du, wie dein Partner, deine Partnerin aufgewachsen ist?

Anregung Nr 4: Was könntest du dazu beitragen, ein vertiefendes Verständnis zu schaffen? Überlege dir eine konkrete Handlung.

Wann wart ihr zuletzt im Heimatland deines Partners, deiner Partnerin? Vielleicht ist es euch möglich, eine gemeinsame Reise zu planen. Wenn nicht: sprich das Thema trotzdem an. Der Wunsch, in die Lebensrealität des/r Anderen einzutauchen, schafft Verbindung. 

Vielleicht hast du Interesse, die Herkunftsfamilie deines Partners, deiner Partnerin näher kennenzulernen (das geht auch via Zoom, Whatsapp…). Zeig Interesse an Familienfotos und “Orten der Kindheit”- dafür müsst ihr nicht unbedingt reisen- ein Blick in den Atlas, das Interesse am Anderen und etwas Zeit genügen oft schon. Den Wunsch auszudrücken, die andere Person besser kennenzulernen, zeigt deine Wertschätzung. 

Wie könnt ihr Verzicht UND Bereicherung sichtbar machen?

Interkulturelle Beziehungen können Vielfalt bringen und bereichern, sind oft auch mit Verzicht verbunden. Ist dir das bewusst? 

  • Worauf musst du verzichten (zum Beispiel: Unterstützung durch die Schwiegerfamilie, großes Haus am Land etc.)
  • Konntest du diesen Verzicht bereits betrauern?
  • Weiß dein Partner, deine Partnerin, worauf du verzichtest?
  • Ihr beide verzichtet wahrscheinlich auf Vieles, um diese Beziehung möglich zu machen. Wie bereichert dich die Beziehung, damit sich dieser Verzicht “lohnt”? 

Anregung Nr 5: Wann hast du deinem Partner, deiner Partnerin zuletzt gesagt, wie die Beziehung dich bereichert?

Veränderungsmöglichkeiten: Wie kannst du an der Beziehung arbeiten? 

Du denkst öfters: “Ich möchte an meiner Beziehung arbeiten.”, oder? Was meinst du denn genau? Meinst du: “Ich möchte meinen Partner/meine Partnerin besser kennenlernen.” oder “Ich möchte etwas in der Beziehung verändern.”? 

Falls du etwas verändern möchtest, aber noch nicht sicher bist, was genau, dann helfen vielleicht folgende Fragen:

  • Welche konkreten Veränderungen wünschst du dir in deiner Beziehung? Wenn du dir zum Beispiel „mehr Intimität“ oder „bessere Kommunikation“ wünschst: was genau heißt das?
  • Meinst du damit vielleicht, dass du gerne mehr Zeit zu zweit verbringen möchtest?  Womit genau?
  • Oder meinst du damit, du wünscht dir dreimal pro Woche Sex?
  • Oder heißt das, du möchtest eure Streitkultur unter die Lupe nehmen und verändern? 
    → Versuche, so konkret wie möglich zu sein.

Anregung Nr 6: Woran wirst du erkennen, dass Veränderungen tatsächlich passiert sind? Bitte sei ganz konkret.

Oft kommen Menschen in die Beratung, die genau wissen, DASS etwas anders werden soll, aber noch nicht so genau wissen, WAS konkret anders werden soll. 

Ich lade dich ein, so präzise wie möglich zu formulieren: was genau hättest du denn gern anders? Schreib dir gerne deine Gedanken dazu auf! 

Vielleicht merkst du, dass das gar nicht so einfach ist: Zu benennen, was genau sich verändern soll, ist richtig schwierig! Keine Sorge: Das geht den meisten Menschen so! 

Ich bin gerne für dich da, wenn du herausfinden möchtest, wo genau der Schuh drückt- du musst noch nicht wissen, was genau sich verändern soll. Die meisten Menschen finden im Rahmen eines Coachings sehr schnell heraus, was wirklich los ist und an welchen Hebeln sie schrauben könnten- es geht darum, gemeinsam neue Optionen zu entwickeln und dann zu schauen, was für eure Beziehung stimmig ist. 

Welcher Partner, welche Partnerin willst du sein?

  • Welche Art von Partnerin oder Partner wärst du gerne?
  • Wie willst du leben, wie willst du lieben? 

Anregung Nr 7: Überlege: Wie würdest DU dich in deiner Beziehung idealerweise gerne verhalten?

Vielleicht hat sich eure Beziehung in eine Richtung entwickelt, die du so nicht wolltest. Vielleicht legst du gerade Verhaltensweisen an den Tag, die dir an dir selbst gar nicht gefallen- du erkennst dich selbst nicht wieder, kannst aber auch nicht aussteigen. Das ist total menschlich! 

Du hast jetzt die Chance, genau hinzuschauen, statt einfach nur zu reagieren und weiterzumachen “wie im Hamsterrad”. Es ist wirklich schwierig, das eigene Verhalten zu reflektieren: soll der andere sich doch zuerst ändern! Vielleicht kannst du versuchen, trotzdem ganz bei dir selbst zu bleiben: 

  • Wie würdest du dich in deiner Beziehung idealerweise verhalten?
  • Was braucht es (von dir selbst), um diesem Verhalten näher zu kommen?
  • Welche Veränderungen sind notwendig, damit du dich so verhalten kannst?

Was nützt euch das Problem?

Vielleicht habt ihr ein ganz konkretes Thema, das eure Beziehung belastet. Du weißt schon ganz genau, worum es geht, aber eine Lösung ist (noch) nicht in Sicht. 

Meine Anregungen dazu: Versuche, das Problem, das ihr gerade miteinander habt, zu isolieren:

  • Wofür ist es gut?
  • Schafft dieses Problem vielleicht Möglichkeiten, in Kontakt zu kommen (auch wenn dieser negativ ist)?
  • Zeigt das Problem eure Grenzen auf? 
 

Anregung Nr 8: Versuche, genau hinzuschauen- auch wenn es schwierig ist: Was verbindet euch beide, wenn das Problem weg ist?

In jeder Beziehung gibt es Konflikte. Tatsächlich lassen sich die wenigsten davon wirklich lösen. 

Wie wäre es, wenn du deine Energie dafür verwendest, konstruktiv mit dem Konflikt umzugehen, anstatt ihn lösen zu wollen? 
Wäre es möglich, eure Unterschiede „stehen zu lassen“ und eine gemeinsame Basis zu schaffen, ohne gleich alle Konflikte „wegzumachen“? Bitte versteh mich nicht falsch: Es geht nicht darum, Probleme zu ignorieren und sie bis ans Lebensende aushalten zu müssen. Es geht vielmehr darum, ein Problem als solches anzuerkennen und sich für einen bewussten Umgang damit zu entscheiden: 

Könnt ihr das Problem wirklich lösen, also aus der Welt schaffen? Oder könntet ihr einen anderen Umgang damit finden? 

Diese Fragen und Anregungen sind erste Impulse, um deine Beziehung genauer unter die Lupe zu nehmen. Das Gute daran: Du kannst das ganz allein für dich machen, wenn dein Partner, deine Partnerin (noch) nicht bereit ist, genauer hinzuschauen. 

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